Rosa Rose Garten

Geschichte

1. Rosa Rose in der Kinzigstraße

Im Mai 2004 haben einige BewohnerInnen der Kinzigstraße die Initiative ergriffen und zu der Aktion Nachbarschaftsgarten aufgerufen.
Seit vielen Jahren lagen in unserem Wohnviertel drei nebeneinander liegende Grundstücke brach. 2000 m² zugemüllte Fläche, in einem an Grünflächen sehr armen Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.
Ein großes Schild, einige Plakate und die Aussicht auf selbst gebackene Kuchen haben dazu geführt, dass sich Menschen aus der Nachbarschaft getroffen haben, um aus der Brache einen Garten zu machen. Es kamen sehr unterschiedliche Menschen aus der Nachbarschaft zusammen. Ideen für unseren Gartentraum gab’s genug!

Am 14. März 2008 wurde der erste prachtvolle Teil des Gartens (Kinzigstr. 11) geräumt, im Auftrag des Investors Steffen Kreutzer (aus Luhme). Nachdem 2009 auch der zweite Teil des Gartens (Kinzigstr. 13 + 15) von Investor Wolfgang Haffner (aus Berlin-Frohnau) bebaut werden sollte, sahen wir uns gezwungen, die Fläche zu verlassen. In einer großen Fahrradkarawane wurden am 18. Juli die transportablen Pflanzen mitgenommen und auf mehreren – teilweise neu gegründeten Guerillabeeten – verteilt. Der Großteil fand auf der Fühmannfläche Zuflucht.

2. Intermezzo auf der Fühmannfläche

Auf den ehemaligen Schulhof der Franz-Fühmann-Oberschule (Frankfurter Allee 14a) brachten wir die Pflanzen aus der Kinzigstraße. Die Fühmannschule wurde 2003 geschlossen und seitdem war der Schulhof eine Brache.
Im Sommer 2009 gehörte diese Fläche dem Liegenschaftsfond und ist inzwischen an den Bezirk zurück übertragen worden. In der ehemaligen Schule ist die neue Stadtteilbibliothek am Frankfurter Tor entstanden, daneben entsteht noch ein großer Kindergarten.
Und dort, zwischen Bibliothek und Kindergarten, gibt es Aussicht auf einen Bibliothekspark mit Garten. Dafür machen sich lokale Gruppen (vorwiegend Nicht-Rosa-Rosen) stark.

Achtung, Achtung! Der Liegenschaftsfond ist kein Pflanzen- oder Menschenfreund. Unter Androhung, unsere „Pflanzen in Not“ platt zu machen, zwangen sie uns in einen Vertrag mit Pachtgebühren.

3. Neues Zuhause auf der Jessnerfläche

Auf Initiative des Bezirks haben wir begonnen, über eine Zukunft auf einer öffentlichen Grünfläche in der Jessnerstraße nachzudenken. Seit Mai 2010 nutzen wir einen Teil der Fläche als Gemeinschaftsgarten und haben mittlerweile auch einen Vertrag mit dem Bezirksamt nach dem Modell der Gärten „Laskerwiesen“ und „Ton, Steine, Gärten“. Darin wird uns für die Pflege eine unentgeltliche Nutzung für die Dauer von fünf Jahren mit Verlängerungsoption zugesagt.

Die Gartengemeinschaft hat sich erheblich vergrößert. Ein neues Kapitel der Rosa Rose hat begonnen.

Wir haben einen kleinen Film zur Geschichte der Rosa Rose gedreht:

 


Neben den folgenden Berichten in Zeitungen zum Umzug der Rosa Rose, haben wir hier auch ein eigenes Archiv für alle Wissenshungrigen.

Berichte – Zeitungen / Reports – Newspapers

Hier könnt ihr alle Pressemitteilungen lesen rund um die Verdrängung der Rosa Rose 2008 und andere veröffentlichte Artikel zu uns:

22.06.2011
Gedenktafel für den Nachbarschaftsgarten Rosa Rose und die Hundefläche in der Kinzigstraße
Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin beschloß eine Realisierung zu ermöglichen.
http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/bvv-online/vo020.asp?VO…

 

OYA anders denken. anders leben / Nr. 06 – Jan/Feb 2011
Gärtnernd die Städte verwandeln
„Urbane Landwirtschaft ist in Berlin bereits eine bunte Bewegung“
von Juliane Rudloff
http://www.oya-online.de/article/read/278-Gaertnernd_die_Staedte_verwand…

 

die tageszeitung – taz.de vom 5. September 2010
zum Straßenfest in Friedrichshain „Suppe & Mucke“
Die Suppe als politischer Magnet
„Auf einem Straßenfest in Friedrichshain geht es um das Miteinander im Kiez, ehrenamtliches Engagement und die Vernetzung von lokalen Initiativen. …“ von Svenja Bergt
http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/die-suppe-als-politischer-magnet/

 

Welt Online 21. August 2010 – GEMEINSCHAFTSGÄRTEN –
Immer mehr Großstädter entspannen bei der Gartenarbeit
Zum Gärtnern braucht man Zeit, Geld und Platz? Stimmt nicht! Mit neuen Stadtgarten-Projekten werden Großstädter zu Pflanzern. …
von Solveig Rathenow
http://www.welt.de/lifestyle/wohnen-design/article9096404/Immer-mehr-Gro…

 

irgendwo muss man ja anfangen! – blog vom 25. Mai 2010
Rosa Rose
„… Von den alten Mitgliedern sind nach dem Umzug nur ein paar übrig geblieben, dafür sind neue Anwohner dazu gekommen…“ von Marie-Pascale
http://irgendwo-anfangen.blogspot.com/2010/05/rosa-rose.html

 

SEIN 01/2009
Guerilla Gardening – urbane Kampfbegrünung in der Großstadt
Nackte Baumscheiben und verwilderte Baubrachen sind die „Opfer“ dieser neuzeitlichen Guerilla-Krieger. Ihre Waffen? Blumenzwiebeln, Samenbomben, Gießkanne und ein Spaten.
von Shermin Arif
http://www.sein.de/archiv/2009/januar-2009/guerilla-gardening–urbane-ka…

 

Deutsche Welle 30.07.2008
Kämpfer mit Tulpenzwiebeln 
von Anna Kuhn-Osius
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3520147,00.html

 

Neues Deutschland 02.08.2008
Guerilla-Gärtner erobern die Stadt 
Pflanzen, Jäten und Ernten auf Brachen boomt – nicht nur in Berlin
„… Nur ein kleiner Teil des wohl bekanntesten Nachbarschaftsgartens Deutschlands ist noch erhalten, seitdem der Besitzer des Grundstücks diesen räumen ließ. Jetzt wird dort ein Mehrfamilienhaus gebaut.
»Ein gutes Beispiel für die gesellschaftlichen Widersprüche«, findet Frauke Hehl, die als Anwohnerin jahrelang half, aus der ehemaligen Brache eine Oase für die ganze Nachbarschaft zu machen. »Woanders wird bürgerliches Engagement mit viel Geld gefördert, und wo es ganz von selbst entsteht, tut man nichts, um es zu erhalten.« …“
von Anouk Meyer
http://www.neues-deutschland.de/artikel/133155.guerilla-gaertner-erobern…

 

zitty 12 – 2008 / 5. – 18. Juni 2008
Rubrik: „Berlins Beste“ – Artikeltitel: Berlins Beste Gärten 
Text von Stephanie Grimm
Rosa Rose 
Viel ist von dem Nachbarschaftsgarten Rosa Rose nicht übrig, seit der neue Besitzer auf einem der Grundstücke Anfang Mai Bäume fällen und das Gelände planieren ließ. Aber das ist erst recht ein Grund, nachbarschaftliche Präsenz zu zeigen. Zwischen dem Bauzaun und der als Hundeplatz fungierenden Brache führt ein schmaler Zugang zu den verbliebenen 300 Quadratmetern. Unter anderem findet man dort Nutzpflanzen und ein Kinderbeet. Die Initiatoren versuchen derzeit, mit Hilfe von Spenden das Gelände zu kaufen.
Kinzigstr. 9, U Samariter Straße, immer offen

 

Der Tagesspiegel vom 15.03.2008
Nachbarschaftsgarten geräumt
„Ein Teil des Nachbarschaftsgartens „Rosa Rose“ in der Kinzigstraße in Friedrichshain ist seit Freitagmorgen geräumt.“ …

 

Neues Deutschland vom Sa/So, 15./16. März 2008
Rosa Rose
Der Nachbarschaftsgarten „Rosa Rose“ in der Kinzigstraße 11 in Friedrichshain wurde gestern geräumt. Seit 2004 hatten Anwohner das brachliegende Grundstück kultiviert. Im letzten Jahr wurde es verkauft.

 

Ruppiner Anzeiger vom Sa/So, 15./16. März 2008
„Rosa Rose“ gestern geräumt
Luhme/Berlin (hr) – Gestern Vormittag räumte die Polizei den Nachbarschaftsgarten „Rosa Rose“ in Berlin-Friedrichshain. Dem Luhmer Steffen Kreutzer gehört die Fläche, auf der er Wohnungen bauen will. Die
„Rosa Rose“ will nun beim Luhmer Rosenfest protestieren. (Rheinsberg)

 

Ruppiner Anzeiger vom Sa/So, 15./16. März 2008
Polizei räumt „Rosa Rose“
„Luhme/Berlin (hr) – Gestern um 7 Uhr begann der Luhmer Steffen Kreutzer damit, sein Grundstück in Berlin-Friedrichshain einzuzäunen. Die Nachbarschaftsgärtner von der „Rosa Rose“, die das Areal seit vier
Jahren nutzen, hatten zum friedlichen Protest aufgerufen.“ …

 

Berliner Zeitung vom 15.03.2008
Baubeginn unter Polizeischutz
„Kiezgarten Rosa Rose wurde am Freitag geräumt …“
von Stefan Strauß

 

die tageszeitung vom 15.03.2008
taz.de – Abschied vom Garten der Träume
„… Es dauert einige Minuten, dann haben die vier Bauarbeiter die selbstgezimmerte Getränkebar des Nachbarschaftsgartens »Rosa Rose« zerlegt. …“

 

Berliner Morgenpost vom 15.03.2008
Bauarbeiten für Wohnhaus unter Polizeischutz
„…Unter Polizeischutz haben gestern Morgen die Bauarbeiten im Auftrag des neuen Grundstückseigentümers begonnen…“

 

Berliner Zeitung vom 14.03.2008
Aus dem Garten wird jetzt Bauland
„… Bis zuletzt hatten Bezirkspolitiker von Friedrichshain-Kreuzberg versucht, den Garten zu erhalten. …“

 

Berliner Morgenpost vom 05.03.2008
Anwohner haben eine Brache zum Garten gemacht. Jetzt sollen sie ihn räumen
„…Dennoch geben die Gärtner nicht auf. Zuviel Arbeit und Herzblut haben sie in die Brachflächen investiert, auf denen einmal Bauschutt, defekte Kühlschränke und ausrangierte Möbel umher lagen. …“
von Sabine Flatau

 

die tageszeitung vom 28.02.2008
taz.de – Grüne Oase soll gerodet werden
„Dem Nachbarschaftsgarten Rosa Rose in Friedrichshain droht ab morgen das Aus – obwohl das Bezirksparlament das Projekt ausdrücklich unterstützt …“

 

indymedia vom 28.02.2008
Besuch der BVV, F-Hain/K-Berg – Themen: Freiräume
http://de.indymedia.org/2008/02/209138.shtml

 

Balkon & Garten vom 08.02.2008
Rosa Rose schützen
http://balkon-garten.blogspot.com/2008/02/rosa-rose-schtzen.html


Eine idyllische Brache harrt der Nutzung

In: InfoBox – Quartiersentwicklung Boxhagener Platz, Nr. 56, Okt 2004
http://qm.boxhagenerplatz.de/fileadmin/dateien/infobox/infobox_56.pdf