Rosa Rose Garten

Reinwachsen

Zuerst vielleicht ein paar Worte zu mir, da dies mein erster „persönlicher“ Beitrag zu diesem Gartenblog ist:
Ich bin Ziska, wohne in der Rigaer Strasse und habe Anfang Mai 2010 eine Gärtnerin vom Rosa Rose Garten kennengelernt, und danach beschlossen, mich am Gärtnern zu beteiligen.
Mit einem Mitbewohner hatte ich vor 2 Jahren ein Grundstück bei Oranienburg, allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass ich als Nichtmotorisierte dort viel zu selten bin, um dort gross was zu machen. Deshalb bin ich aus dem dortigen Garten ausgestiegen und bin ganz froh, dass es in Friedrichshain, ganz in meiner Nähe, quasi am Ende der eigenen Strasse, einen Garten gibt.

Auf dem Aktionstag von Via Campesina, am 17. April, habe ich schon Lust bekommen, bei einem urbanen Garten mitzumachen, denn dort gab es eine Ausstellung über Gartenprojekte in Berlin.

Reinwachsen

Als ich anfing, bei Rosa Rose mitzumachen, war auf der neuen Fläche noch gar kein Beet, diese kamen dann nach und nach, und auch ich plante ein Beet, das ich mit zwei anderen Gärtnerinnen betreuen wollte, und fing an, es anzulegen.

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Zu Anfang, im Mai, wars ja noch ziemlich kalt. Ich habe zuhause ein paar Pflanzen vorgezogen, und diese nach und nach in das Beet gesetzt. Ich hatte zuerst nur Salat- und Bohnenpflanzen, und ein paar im Baumarkt gekaufte Tagetes.
Meine Beetschwester setzte dann noch Tomaten und Mangold.

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Diese Pflanzen wurden dann immer wieder zertreten, und dann wurden die Salatpflanzen auch ausgerissen. Wir (ich und meine Beet-Mitgärtnerin) waren frustriert und pflanzten dann Wildpflanzen in unser Beet, die wir einfach vom Strassenrand von Wegrändern im Park ausgestochen hatten. Wenn die Leute unsere Pflanzen schon zertreten wollten, wollten wir doch zumindest nicht, dass es die mühsam vorgezogenen Pflänzchen sind. Wir wollten erst sehen, ob sich das Beet überhaupt etabliert.
Dann kam der „Tag der Biodiversität“ und es fand auf dem Rosa Rose Gelände eine Jungpflanzenbörse statt. Da bekamen wir total viele Pflanzen für unser Beet, und obwohl es am Vortag komplett verwüstet worden war, war es am Abend bepflanzter und lebendiger denn je:

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Im Juni ist dann kaum was zertrampelt worden, und aus kleinen Pflanzen, die als Geschenk ins Beet einzogen, wurden immer grössere und schönere Pflanzen.
Vor allem der Uckermärker Bauerntabak fühlte sich offenbar wohl und man konnte ihm beim Wachsen schon so richtig zuschauen.

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Dann kam Ende Juni/Anfang Juli (also jetzt quasi) diese Hitzewelle. Kurz vorher hatte das Bezirksamt den Rasen im Park gemäht, und wir waren zufällig anwesend, und auf unsere Frage haben sie den Rosa-Rose-Teil gerne schnell mitgemäht. Das hätten wir mal lassen sollen, denn das längere Gras hätte in der Trockenheit eine grössere Chance gehabt. Aber gut, wir haben das nicht gewusst, und so ist aus dem Rasen eine braune Steppe geworden. Unmengen an Wasser mussten von der Pumpe an der Frankfurter Allee geholt werden, aber die Beete haben überlebt und wurden kleine Oasen:

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Jetzt sieht das Beet gerade so aus:

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Ich habe in der Zwischenzeit die Leute vom Rosarose-Garten besser kennengelernt, eine entspannende Freizeitaktivität in mein Leben integriert (wo man auch noch an der frischen Luft ist und eine gesunde Hautfarbe kriegt) und hoffe mal, dass der Garten sich weiter gut entwickelt. Wenn es auch hin und wieder Vandalismus gibt, der ganz schön frustrierend sein kann.
Heute habe ich einen Salat aus dem Beet geerntet und werde ihn nachher mal kosten – es ist eine besondere, alte Salatsorte, die keinen Sortenschutz mehr hat und deshalb „freies Saatgut“ war, das ich geschenkt bekam. Ich bin mal gespannt, wie es schmeckt.

Ziska

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